Ssss, ssss, ssss: Darum sind gerade so viele Stechmücken unterwegs

Stechmücken sind auch im Oktober noch immer aktiv. In manchen Teilen Deutschlands sogar massiv. Laut einer Biologin liegt das an den sogenannten Überflutungsmücken. Was es damit auf sich hat.

Sssss, ssssss, sssss…. das leise Surren, das kurz vorm Einschlafen direkt neben dem Ohr ertönt, ist nervtötend. Mücken sind Plagegeister und die meisten Menschen froh, wenn sie jetzt gen Winter endlich weniger werden. Normalerweise ist die Saison auch langsam vorbei, doch in manchen Teilen Deutschlands, darunter Bayern oder NRW, sind momentan ungewöhnlich viele Mücken unterwegs. Woran liegt das?

Normalerweise sind die sogenannten Hausmücken im Spätsommer sehr aktiv, erklärt Doreen Werner, Biologin vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), dem „ Bayerischen Rundfunk “. „Sie erreichen ihr Entwicklungsmaximum Ende August, Anfang September.“

„Diese Überflutungsmücken kommen jetzt als Bonbon noch auf die Hausmücken obendrauf“

Doch in diesem Jahr komme erschwerend noch etwas anderes hinzu – „die sogenannten Überflutungsmücken“. Laut Werner legen diese ihre Eier in ganz bestimmte, trockene Bereiche, in denen zwar keine Wasserpfützen stehen, in denen aber bei starken Regengüssen Wasserstände hoch und runter schwanken. Die sogenannten Überflutungsmücken entwickelten sich dann. „Und diese Überflutungsmücken kommen jetzt sozusagen als Bonbon noch auf die Hausmücken obendrauf.“

Die aktuell sehr milden Herbsttemperaturen würden diese Entwicklung noch begünstigen. Die Expertin beruhigt aber: „Je kälter die Nächte jedoch werden, und wir befinden uns ja schon fast in Herbstzuständen, dann lässt auch die Aktivität der Mücken wieder nach.“

Das Umweltbundesamt empfiehlt, offene Wasserstellen zu vermeiden, zum Beispiel Blumentöpfe, Regentonnen oder Gießkannen. Daneben helfen Mückensprays, Moskitonetze und lange, helle Kleidung gegen Stiche.

Appell an Bürger, Mücken einzusenden

Etwa 50 Stechmückenarten gibt es in Deutschland. Aber: „Trotz dieser Vielfalt und der direkten Interaktion mit dem Menschen wissen wir nicht genug über Vorkommen, Verbreitung und Biologie der verschiedenen Arten in Deutschland“, schreiben die Wissenschaftler des ZALF. „Denn Stechmücken sind nicht nur lästig, sondern teilweise auch in der Lage, Krankheitserreger zu übertragen.“

Die Forschenden haben deshalb gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) den sogenannten Mückenatlas ins Leben gerufen. Sie bestimmen und kartieren dafür jedes Jahr Zehntausende Mücken, die von Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland eingesandt werden. Jeder Einsender bekomme auch eine Rückantwort, verspricht Werner. Mit der Info, um welche Mücke es sich genau handelt und wie man diese Mückenpopulation gegebenenfalls eindämmen kann.

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