Neue Studie wirft brisante Frage auf: Reicht eine Impfung bei Genesenen doch nicht?

News zur Coronavirus-Impfung vom 31. August 2021

Auf dem schnellsten Weg zum Pieks:

  • Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter – so kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin
  • Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check

Sollen Arbeitgeber nach dem Impfstatus ihrer Mitarbeiter fragen dürfen? Spahn "tendiert zu ja"

08.27 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann sich vorstellen, dass Arbeitgeber Mitarbeiter nach ihrem Corona-Impfstatus fragen dürfen. Er sei hin- und hergerissen, ob das Gesetz geändert werden solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate fragen dürften, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart aber fair". So werde es ja im Restaurant auch gemacht. Auf die Frage, wie seine Haltung dazu sei, sagte Spahn: "Ich tendiere zunehmend zu ja." Foto: Kay Nietfeld/dpa Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht während der Sitzung des Bundestags. Thema ist die epidemische Lage von nationaler Tragweite.

Der Minister argumentierte: "Wenn alle im Großraumbüro geimpft sind, kann ich damit anders umgehen, als wenn da 50 Prozent nicht geimpft sind." Einer Impfpflicht auch für bestimmte Berufsgruppen wie den Pflegeberufen erteilte Spahn erneut eine Absage. Es sei seine Sorge, "dass eine verpflichtende Impfung – auch berufsgruppenbezogen – am Ende das nicht leichter macht, dass wir alle dabeibehalten, sondern wir viele auf diesem Weg verlieren werden".

Neue Studie wirft brisante Frage auf: Müssen Genesene doch zweimal geimpft werden?

Dienstag, 31. August, 07.09 Uhr: Sollten auch Genesene doppelt gegen Covid-19 geimpft werden? Diese Frage wirft eine kürzlich veröffentlichte Studie auf, die in der Zeitschrift "Nature Scientific Reports" erschien. Ein Forscherteam um den Anthropologen Thomas McDade von der Northwestern University in den USA untersuchte die Antiköperkonzentration im Blut von 27 Probanden nach der ersten und zweiten Corona-Schutzimpfung mit den Vakzinen von Moderna und Biontech/Pfizer. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer war im Vorfeld positiv auf das Coronavirus getestet worden. Friso Gentsch/dpa/Illustration Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.

Die Wissenschaftler kommen in ihrer Untersuchung zu einem brisanten Ergebnis: Eine frühere Infektion mit Sars-Cov-2 garantiere weder ein hohes Level an Antikörpern noch eine stabile Antikörperreaktion auf eine erste Impfdosis, heißt es im betreffenden Bericht. "CBS Local" zitiert McDade mit den Worten: "Viele Menschen und auch viele Ärzte denken, dass jeder frühere Kontakt mit Sars-Cov-2 eine Re-Infektion verhindert. Vor diesem Hintergrund glauben manche Genesene, dass sie nicht geimpft werden müssen. Oder, wenn sie geimpft werden, dass sie nur die erste Dosis des Doppel-Impfstoffs von Moderna/Pfizer benötigen."

Die Erkenntnisse der Forscher deuten darauf hin, dass auch bei vormals Infizierten eine zweifache Corona-Schutzimpfung sinnvoll ist.

Bundestagwahl ohne 3G-Regel? "Auch Ungeimpfte und Ungetestete können im Wahllokal wählen"

11.46 Uhr: Die 3G-Regel wird bei der Bundestagswahl in Wahllokalen keine Rolle spielen – das geht aus einem Tweet des Bundeswahlleiters hervor. "Das heißt, auch ungeimpfte und ungetestete Personen können im Wahllokal wählen", ist in dem Beitrag zu lesen. Je nach Bundesland könne aber eine Maskenpflicht gelten. Weiter weist der Bundeswahlleiter darauf hin, dass Stimmen auch per Briefwahl abgegeben werden können.

Berliner S-Bahn bietet Corona-Impfungen in Sonderzug der Ringbahn an

11.04 Uhr: Die Berliner S-Bahn bietet an diesem Montag Corona-Impfungen in einem Sonderzug auf der Ringbahn an. Der Chefmediziner der Deutschen Bahn verabreicht in dem Zug die Einmalimpfung von Johnson&Johnson, wie das Unternehmen mitteilte. Start ist um 10.38 Uhr am Bahnhof Treptower Park. "Gefahren werden drei Runden auf der Linie S42, entgegen dem Uhrzeigersinn", hieß es. Das Ende ist damit für 13.33 Uhr angepeilt. "Alle Menschen ab 18 Jahre, die noch nicht gegen Corona geimpft sind, sind herzlich eingeladen, an Bord des Zuges eine Dosis von Johnson&Johnson zu erhalten."

Interessierte konnten sich vorab im Internet für eine Impfdosis registrieren. Online seien bereits am Freitag sämtliche Plätze vergeben gewesen, teilte eine Sprecherin der Berliner S-Bahn mit. Die Menschen könnten aber auch ohne Platz spontan vorbeikommen und sich impfen lassen.

Weltweit erster Todesfall durch Biontech-Impfstoff

Montag, 30. August, 09.25 Uhr: Nach einer mittlerweile acht Monate andauernden Impfkampagne mit dem Impfstoff von Biontech hat sich jetzt offenbar der erste Todesfall ereignet, der mit dem Wirkstoff in Zusammenhang steht. Eine unabhängige Kommission für Impfrisiken hat am Montag in Neuseeland festgestellt, dass der dortige Tod einer Frau nach ihrer Impfung auf Nebenwirkungen durch den Biontech-Impfstoff zurückzuführen sei. Das berichten neuseeländische Medien übereinstimmend. Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ampullen mit Corona-Impfstoff.

Die Frau habe nach ihrer Impfung eine sogenannte Myokarditis entwickelt, eine Entzündung des Herzmuskels, hieß es demnach. Myokarditis ist eine extrem seltene Nebenwirkung des Biontech-Impfstoffes, die gerade in Verbindungen mit Vorkrankheiten zu schweren gesundheitlichen Problemen bis hin zum Tod führen kann. Experten betonen jedoch, dass die Vorteile des Impfstoffes die möglichen Nebenwirkungen bei weitem überwiegen. Dem weltweit einen Todesfall durch den Biontech-Impfstoff stehen derzeit 4,5 Millionen Tote durch das Coronavirus gegenüber.

Studie macht Hoffnung auf neuen Super-Impfstoff

10.39 Uhr: Eine im Wissenschaftsmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentliche Studie aus Singapur macht Hoffnung, dass ein Impfstoff entwickelt werden könnte, der gegen alle bekannten und sogar gegen noch zukünftig auftretende Varianten wirksam ist. Die Studie untersuchte die Antikörper von Menschen, die sich mit SARS-CoV-1 – dem Vorgängervirus von SARS-CoV-2 – infiziert hatten und genesen waren. Alle Probanden waren mit dem Impfstoff von Biontech geimpft.

Untersucht wurde das Antikörperlevel der genesenen Geimpften im Vergleich zu genesenen Ungeimpften, von SARS-CoV-2-Genesenen und gegen SARS-CoV-1 Geimpfte, die nicht infiziert waren. Im Blut der geimpften SARS-CoV-1-Genesenen fanden sich Antikörper gegen die Varianten Alpha, Beta und Delta. Sie hatten sogar Abwehrstoffe gegen Corona-Varianten, die bisher nur bei Tieren (Fledermäusen und Schuppentieren) auftreten.

Denkbar wäre also eine Art Kreuzimpfung gegen beide SARS-Viren. Dafür müsste allerdings zuerst gegen SARS-CoV-1 ein Impfstoff entwickelt werden. In Singapur wird daran bereits geforscht. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wollen die Forscher außerdem Antikörperpräparate gegen beide Viren entwickeln. Isabel Infantes/EUROPA PRESS/dpa Spritzen liegen auf einem Tisch während einer Impfkampagne mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Erneut verunreinigte Moderna-Ampullen in Japan entdeckt

10.13 Uhr: Nach dem Fund von weiteren verunreinigten Ampullen des Corona-Impfstoffs von Moderna sind in der japanischen Präfektur Okinawa die Impfungen mit dem US-Vakzin ausgesetzt worden. Wie die örtlichen Behörden am Sonntag mitteilten, erfolgte der Schritt, nachdem in einigen Ampullen "Fremdstoffe" festgestellt worden seien. Das Gesundheitsministerium in Tokio untersucht derzeit den Zusammenhang zwischen dem Tod zweier Männer und verunreinigten Moderna-Ampullen.

Bereits am Donnerstag hatte Japan die Verwendung von drei ganzen Moderna-Chargen mit 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs gestoppt. Bei den in Okinawa verwendeten Impfdosen handelte es sich Medienberichten zufolge jedoch nicht um Ampullen aus diesen Chargen. Oliver Berg/dpa/Symbolbild Ein Arzt zieht eine Spritze mit dem Impfstoff von Moderna auf.

Das japanische Gesundheitsministerium hatte nach dem Tod von zwei Männern im Alter von 30 und 38 Jahren eine Untersuchung eingeleitet. Beide Männer waren kürzlich nach ihrer zweiten Impfdosis gestorben – die Vakzine stammten aus den später zurückgezogenen Chargen.

"Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Beweise dafür, dass diese Todesfälle durch den Moderna-Covid-19-Impfstoff verursacht wurden", erklärten der US-Hersteller Moderna und sein japanischer Vertriebshändler Takeda am Samstag.

Das Unternehmen geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass das Herstellungsproblem in einer der Produktionslinien in der beauftragten Herstellungsstätte in Spanien aufgetreten sei. Japanischen Medien zufolge wurden die drei am Donnerstag aus dem Verkehr gezogenen Chargen etwa zeitgleich in Spanien produziert.

Bislang wurden rund 44 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das Gastgeberland der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics kämpft derzeit gegen einen Rekordanstieg der Corona-Neuninfektionen wegen der hochansteckenden Delta-Variante.

Erstes Bundesland plant Lockdown für Ungeimpfte

Sonntag, 29. August, 06.44 Uhr: Ungeimpften Menschen drohen in der Corona-Pandemie wieder härtere Regeln. Nachdem das grün-geführte Sozialministerium in Baden-Württemberg eine Kontaktbeschränkung für ungeimpfte Erwachsene und ein Besuchsverbot von Restaurants und Konzerten vorgeschlagen hatte, kommt Zustimmung von der CDU. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl erklärte in "Bild am Sonntag": „Wenn es auf die Intensivstationen durchschlägt, muss man handeln. Es wäre falsch, dann alle in Mithaftung zu nehmen, auch die Geimpften – deshalb wird es für Ungeimpfte andere Regeln geben als für Geimpfte.“ Christoph Schmidt/dpa/Archivbild Zahlreiche Menschen besuchen die Stuttgarter Innenstadt.

Unterstützung kommt auch aus Bayern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagt in BamS: „Natürlich müssen wir jetzt schon über künftige Maßnahmen nachdenken wie etwa Kontaktbeschränkungen, die dann in Kraft treten müssen, um das Gesundheitssystem zu schützen. Klar ist aber, dass Geimpfte und Genesene ihre Freiheitsrechte zurückerhalten müssen.“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält den Vorstoß aus Baden-Württemberg für überzogen: „Klar ist: Wir müssen Maßnahmen ergreifen für Ungeimpfte. Ich bevorzuge aber das Hamburger Modell. Der Vorschlag aus Baden-Württemberg ist schärfer, weil er auch in das Privatleben eingreift. Das sollten wir erst machen, wenn die Hamburger Variante nicht ausreicht." Bei der Hamburger 2-G-Regel können seit Samstag Restaurants oder Kinos freiwillig nur Geimpfte und Genesene einlassen.

Kritik kommt von der FDP. Partei-Vize Wolfgang Kubicki sagte BamS: „Es gibt mit Sicherheit mildere Mittel als die jetzt angedrohte Maßnahme der pauschalen Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte, wie zum Beispiel Tests.“ Wende der Staat die milderen Mittel nicht an, handele er verfassungswidrig.

Streeck warnt vor Impfmobbing unter Kindern

21.29 Uhr: Virologe Henrik Streeck warnt vor einem Impfdruck auf Kinder und Jugendliche. "Wir dürfen keinen Druck aufbauen bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren, dass sie sich jetzt impfen lassen müssen, damit sie zum Beispiel am Unterricht teilnehmen können", so Streeck im Gespräch bei "Bild Live". In Streecks privatem Umfeld sei ein ungeimpfter Junge in der Schule von anderen gemobbt worden, weil er mit 13 Jahren noch keinen Impfpass hatte. Das sei „eine sehr schwierige Entwicklung“, so Streeck. Vom Impfstatus der Kinder dürfe das Stattfinden von Präsenzunterricht ohnehin niemals abhängen, fordert Streeck. Johann Saba/Johann Saba/obs Virologe Hendrik Streeck.

Ungeimpfter Lehrer in Kalifornien steckt zwölf seiner Schüler an

21.18 Uhr: Ein ungeimpfter Grundschullehrer im US-Bundesstaat Kalifornien hat einer Studie zufolge mindestens zwölf seiner Schüler mit dem Coronavirus angesteckt. Die am Freitag veröffentlichte Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC führt insgesamt mindestens 26 Infektionsfälle auf den Lehrer oder die Lehrerin zurück. Betroffen waren auch Schüler eines anderen Jahrgangs, Geschwister und Eltern.

Der Vorfall trug sich im nahe San Francisco gelegenen Landkreis Marin County zu. Der Lehrer hatte ab dem 19. Mai Symptome einer Corona-Infektion, glaubte aber zunächst an eine Allergie. Er ließ sich deswegen erst zwei Tage später testen und arbeitete so lange weiter. "In dieser Zeit las der Lehrer der Klasse manchmal ohne Maske laut vor, obwohl die Schule das Maskentragen in Innenräumen vorschreibt", heißt es in der Studie.

Dabei steckte er zahlreiche Schüler, die unter zwölf Jahre und deswegen ungeimpft waren, mit der Delta-Variante des Coronavirus an. Von den 24 Schülern der Klasse wurden 22 getestet, bei zwölf von ihnen fiel der Test positiv aus. In den ersten beiden Stuhlreihen traf es acht von zehn Schülern, in den hinteren drei Stuhlreihen vier von 14 Schülern.

Jeder zweite Jugendliche in den USA mindestens einmal geimpft

19.01 Uhr: Rund die Hälfte der 12- bis 17-jährigen Amerikaner haben mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das gibt der Koordinator des Präsidialamtes für den Kampf gegen die Corona-Pandemie, Jeff Zients, bekannt. Bei dieser Altersgruppe gebe es auch die höchsten Zuwächse bei den Impfraten. Darüber hinaus erhalte die Impfkampagne dadurch Schwung, dass US-Firmen ihre Mitarbeiter zum Immunisierung aufforderten.

 

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