Die 4,6-Milliarden-Euro-Frage: Wo ging das ganze Geld aus Spahns Ministerium hin?

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Laut RKI-Chef Wieler befinden wir uns bereits in der dritten Welle. Die aktuellen Fallzahlen geben ihm Recht: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt inzwischen über 100. Die Belastung der Intensivstationen ist im Moment mit mehr als 3000 belegten Betten erneut so hoch wie zu den Spitzenzeiten im Frühjahr 2020. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 22. März
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SPD-Mann Lauterbach: Lockdown-Verlängerung "ohne Wenn und Aber nötig"
07.13 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 18. April für unabdingbar. Diese Maßnahme sei "ohne Wenn und Aber nötig", sagte Lauterbach am Sonntagabend in der Internetsendung "Bild live". Ansonsten würden sich die Sterbezahlen verdoppeln. Michael Kappeler/dpa
"Wir haben zu Beginn der dritten Welle mehr Patienten auf den Intensivstationen mit Covid-19 als zum Ende der ersten Welle. Wir sind also mehr oder weniger schon voll, bevor es losgeht", sagte der SPD-Politiker. "Jeder Zweite stirbt, der beatmet werden muss, auch bei den Jüngeren."
Unter dem Eindruck rasch steigender Infektionszahlen beraten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer am Montag über die nächsten Schritte in der Corona-Politik. Laut einem Beschlussentwurf des Kanzleramts für die Bund-Länder-Gespräche soll der Lockdown über Ostern hinweg bis zum 18. April verlängert werden.
Aktuelle RKI-Zahlen: 7-Tage-Inzidenz steigt auf 107,3
06.01 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. dpa/Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild Medizinisches Personal auf einer Intensivstation.
Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 107,3 – und damit etwas höher als am Vortag (103,9).
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.667.225 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.423.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.714.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,22 (Vortag ebenfalls 1,22). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 122 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Wieder mehr als 3000 Patienten auf Intensivstation
Montag, 22. März, 05.56 Uhr: Nach den ersten vorsichtigen Lockerungen in der Pandemie ist die Zahl der Corona-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen wieder angestiegen. Mit mehr als 3000 belegten Betten liegt die Belastung im Moment erneut so hoch wie zu den Spitzenzeiten in der ersten Welle im Frühjahr 2020. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor.
"Wir starten jetzt auf den Intensivstationen in die dritte Welle und das auf einem sehr hohem Niveau. Davor hatten wir bereits Ende Februar gewarnt und das bereitet uns große Sorgen", sagte Divi-Präsident Gernot Marx. Nach Divi-Daten wurden am Sonntag 3056 Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen behandelt. "Wir erwarten in den nächsten Wochen einen rasanten Anstieg der Patienten, da die Welle der Intensivpatienten immer zwei bis drei Wochen der Infektionswelle nachrollt", ergänzte er. Es lasse sich daher erst für die Zeit ab Mitte April etwas an den Zahlen ändern.
Bei Inzidenzen um die 200 Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner prognostizieren Notfallmediziner für Anfang Mai rund 5000 Covid-Patienten auf Intensivstationen. Das wären fast so viele wie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle Anfang Januar und könnte viele Kliniken erneut schwer belasten.
Simulation sieht heftige dritte Welle auf Deutschland zurollen
22.30 Uhr: Die dritte Welle der Corona-Pandemie könnte Forschern zufolge wesentlich höher werden als die zweite, falls nicht weitere Maßnahmen wie Schnelltests und Masken ausgebaut werden. Grund sei die hohe Übertragbarkeit der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7. Ungeschützte Kontakte in Innenräumen trügen derzeit "dramatisch" zum Infektionsgeschehen bei, schreibt ein Team um den Mobilitätsforscher Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin im Modus-Covid-Bericht. Corona-Infektionen erfolgten maßgeblich im eigenen Haushalt, bei privaten Besuchen, auf der Arbeit und in Schulen. Sven Hoppe/dpa
Die Forscher nutzen für ihre Modelle Daten von Berlin und Umgebung. Die Ergebnisse seien jedoch auf ganz Deutschland übertragbar, erläuterte Nagel mit Verweis auf seine Untersuchungen in weiteren Städten.
"Unsere Simulationen zeigen, dass selbst mit den Restriktionen vom Januar die dritte Welle höhere Inzidenzen aufweisen wird als die zweite", schreibt das Team. Die dämpfende Wirkung der wärmeren Jahreszeit sei schon berücksichtigt. Auch wenn bis Mitte April 15 Prozent der Bürger mindestens eine Impfung haben, sei dies deutlich zu gering, um die Erhöhung der Übertragung durch die neue Variante von 35 bis 70 Prozent auszugleichen.
Der Bericht stellt folgende Punkte heraus:
- Ein hohes Übertragungsrisiko im Haushalt sei unvermeidbar, solange die Isolierung von Erkrankten in Hotels nicht zum Regelfall werde.
- Die derzeitigen Regeln für gegenseitige Besuche seien zu schwach, "weil die Bevölkerung daraus mitnimmt, dass die noch erlaubten Kontakte epidemiologisch unbedenklich sind", schreiben die Forscher. "Dies ist nicht der Fall; es muss dringend kommuniziert werden, dass im Hinblick auf B.1.1.7 jeglicher ungeschützter Kontakt außerhalb des eigenen Haushaltes in Innenräumen nicht mehr akzeptabel ist." Kontakte sollte es nur noch mit mindestens einer der Maßnahmen wie Selbsttests, Impfungen, Verlagerung nach draußen oder Masken geben.
- Auch in jedem Mehrpersonenbüro sei eine Maskenpflicht nötig, weil sich die virenhaltigen Aerosole im ganzen Raum verteilten.
- In Schulen raten die Forscher zu mindestens zwei Maßnahmen von: Maskenpflicht, Schnelltest oder Wechselunterricht.
- Eine Strategie mit Schnelltests könne nur wirksam sein, wenn die Menschen bei positivem Test sofort in Quarantäne gehen und das Ergebnis des notwendigen PCR-Tests abwarten.
Insgesamt sei es effektiver, alle Bereiche zu beteiligen, als in einem einzelnen Bereich weitere Schutzmaßnahmen hinzuzufügen. "Zum Beispiel hat nach der Einführung der Maskenpflicht im Einzelhandel die vollständige Schließung nicht-essenzieller Geschäfte kaum zusätzliche Wirkung", heißt es in dem Bericht.
21.17 Uhr: Rund 6500 Menschen haben am Sonntagabend in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille an einem ungenehmigten Karnevalsumzug teilgenommen. Viele von ihnen trugen keine Schutzmasken. Die Polizei bezeichnete die Veranstaltung als völlig unverantwortlich. Beamte schritten am Abend in der Nähe des Alten Hafens im Zentrum der Stadt ein, um die Veranstaltung aufzulösen. Die Stadt Marseille reagierte zunächst nicht auf die Vorfälle.
In Frankreich sind tagsüber grundsätzlich im Freien auch größere Veranstaltungen möglich, wenn dabei die Corona-Sicherheitsregeln eingehalten werden. So hatten am Samstag mehrere Tausend Menschen in Paris und anderen Orten gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert.
Unterdessen meldeten die französischen Gesundheitsbehörden eine wachsende Belastung der Intensivstationen. Dort wurden am Sonntag mehr als 2200 Covid-19-Patienten behandelt, die höchste Zahl seit Ende November.
In weiten Teilen Frankreichs war am Samstag ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs müssen dort für vier Wochen schließen. Auch die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt. Frankreich ist stark von der Corona-Pandemie betroffen, es starben seit Beginn mehr als 92.000 Menschen.
Mehr als 11.000 Neuinfektionen in Deutschland – deutliche Abnahme bei Todesfällen
20.39 Uhr: Die Bundesländer haben am Sonntag binnen 24 Stunden 11.624 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ergibt eine Auswertung von FOCUS Online. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen um fast 2000 höher als am Sonntag der Vorwoche. Der ansteigende Trend bei den Neuinfektionen setzt sich damit fort.
Dafür ist die Zahl der Todesfälle niedriger als noch letzten Sonntag: Mit 55 Toten wurden knapp 21 Tote weniger gemeldet als noch am Sonntag vor einer Woche. Die Todeszahlen unterliegen gerade am Wochenende allerdings bürokratisch bedingten Schwankungen. Die Zahl der Intensivpatienten stieg am Sonntag stark an, um genau 100 Patienten – hierbei handelt es sich vermutlich im Nachmeldungen der Tages zuvor. Der R-Wert liegt wie schon am Vortag bei 1,22.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 344.098 (+904), 8529 Todesfälle (+4)
- Bayern 472.492 (+2163), 12.971 Todesfälle (+6)
- Berlin 138.504 (+286), 2997 Todesfälle (+6)
- Brandenburg 82.943 (+433), 3233 Todesfälle (+2)
- Bremen 19.710 (+76), 392 Todesfälle (+0)
- Hamburg 57.172 (+170), 1346 Todesfälle (+5)
- Hessen 205.734 (+1021), 6145 Todesfälle (+23)
- Mecklenburg-Vorpommern 22.028 (+82), 829 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen 184.184 (+1196), 4723 Todesfälle (+3)
- Nordrhein-Westfalen 577.474 (+2917), 13.886 Todesfälle (+34)
- Rheinland-Pfalz 110.056 (+429), 3256 Todesfälle (+2)
- Saarland 30.753 (+33), 929 Todesfälle (+0)
- Sachsen 209.941 (+766), 8215 Todesfälle (+0)
- Sachsen-Anhalt 68.118 (+358), 2661 Todesfälle (+1)
- Schleswig-Holstein 47.866 (+92), 1406 Todesfälle (+1)
- Thüringen 87.278 (+698), 3194 Todesfälle (+7)
Gesamtstand (21.03.2021, 20.35 Uhr): 2.663.451 (+11.624), 74.712 Todesfälle (+55)
Vortag (20.03.2021, 20.30 Uhr): 2.651.827 (+15.169), 74.657 Todesfälle (+197)
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.415.200 (+5600). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 167.470.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,22 (Vortag: 1,22)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3056 (+100)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1651 (+55)
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