Ärzte verärgert über neue App

Ab Januar will die TechnikerKrankenkasse ihren Versicherten über ihre neue „TK-Doc“-App“ Zugang zumSymptomcheck „Ada“ bieten. Die Ärzteschaft ist nun verärgert darüber, dass dieTK-Versicherten nach dem Check direkt mit einem Arzt des TK-Ärztezentrumssprechen können. Auch für die Apotheker könnte das von Bedeutung sein, denndenkbar ist, dass die TK-Ärzte bald schon E-Rezepte ausstellen.
Miteinem auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Symptomcheck mit derApp „Ada“ erfreut die TK neuerdings ihre digitalaffinen Versicherten. Wenigererfreut zeigen sich die Ärzte: Sie stören sich zwar nicht grundsätzlich an der App,sondern an dem Angebot, direkt nach dem Symptomcheck mit einem Arzt desTK-Ärztezentrums zu sprechen.
„Mit dem digitalen Symptomcheck und anschließendemArzt-Chat geben wir bereits heute einen Ausblick darauf, wie Versorgung in derZukunft aussehen kann“, so TK-Chef Dr. Jens Baas in einer Pressemeldung. Dazukooperiert die TK mit dem Berliner Unternehmen „Ada Health“, das diegleichnamige KI-Technologie „Ada“ entwickelt hat. TK-Versicherte können dortihre Beschwerden eingeben, erhalten eine persönliche Analyse und werden aufWunsch über passende digitale Versorgungsangebote der TK informiert. Geplantist, den Symptomcheck von „Ada“ ab Anfang 2019 direkt in die neue „TK-Doc“-Appzu integrieren; über diese App können die TK-Versicherten dann auf den Symptomcheckzugreifen und anschließend direkt mit einem Arzt des TK-Ärzte-Zentrumssprechen. Das soll aber nicht den Besuch beim Arzt ersetzen – darauf weist dieTK auf ihrer Website ausdrücklich hin: „Die Diagnosestellung und eineBehandlung finden selbstverständlich nach wie vor ausschließlich in Praxen undKliniken statt.“
Das scheint bei den Ärzten auf erheblicheZweifel zu stoßen. So äußerte der Hartmannbund-Vorsitzende Dr. Klaus Reinhardtgegenüber der Ärzte Zeitung: „Diese Formvon Einmischung einer Krankenkasse in das individuelleArzt-Patienten-Verhältnis ist für uns eine klare Grenzüberschreitung.“Reinhardt findet, dass Ada eine spannende Entwicklung sei. Doch ihm geht es „umden Charakter des Konstrukts mit der Techniker Krankenkasse“. Dabei müsse mansehr genau hinschauen, „ob die praktische Anwendung einer Innovation demeinseitigen – möglicherweise rein ökonomisch intendierten – Interesse folgt,die Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen schlicht zu reduzieren“.
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