Mit kurzen Meditationen Stressessen vermeiden

Genuss-CoachingMit kurzen Meditationen Stressessen vermeiden

SPIEGEL WISSEN hat ein neunwöchiges Genuss-Coaching entwickelt, mit dem Sie lernen können, genussvoller zu essen und gleichzeitig Ihr Gewicht zu halten. Dies ist der zweite Teil. Die anderen Teile finden Sie in den folgenden Wochen hier.

Meditation und Entspannungsübungen helfen nicht nur bei Stress und Hektik, sondern auch dabei, bewusster zu essen. Wer sein Gewicht halten und gleichzeitig mit Genuss essen will, dem kann es helfen, ganz simple Meditationsübungen in den Alltag einzubauen. Das hat zwei Gründe: Zum einen sind Stress und Anspannung Auslöser für unachtsames Essen, zu viel Essen und Zwischendurchessen. Eine gelassenere Stimmung führt quasi automatisch dazu, Essen weniger als Mittel der Stressbewältigung einzusetzen.

Zum anderen helfen Meditations- und Achtsamkeitsübungen dabei, die eigenen Gefühle und Körperempfindungen deutlicher wahrzunehmen und so besser beobachten und beurteilen zu können, wie man sich während des Essens und danach fühlt. Denn das ist laut dem Ernährungspsychologen Michael Macht für viele Menschen gar nicht so einfach.

In dieser Woche bekommen Sie deshalb zwei verschiedene Atem- und Meditationsübungen an die Hand. Lesen Sie beide Übungen und überlegen Sie, welche der beiden Ihnen spontan mehr zusagt. Dann probieren Sie diese Übung in dieser Woche mindestens an drei Tagen morgens und abends für drei Minuten. Nun wählen Sie aber erst einmal eine aus:

  • Übung eins: Einfach atmen
    Setzen Sie sich auf einen Stuhl in einer aufrechten Haltung und stellen Sie die Füße bewusst auf dem Boden auf. Dann schließen Sie die Augen und achten Sie einfach auf Ihren Atem. Verändern Sie diesen nicht, sondern versuchen Sie nur, Ihre Konzentration immer wieder auf den Atem zu lenken. Viele Menschen finden es leichter, wenn Sie sich vor allem auf die Ausatmung konzentrieren. Wenn die Gedanken vom Atmen abschweifen oder Emotionen auftauchen, registrieren Sie das möglichst, ohne es zu bewerten, und versuchen Sie, sich wieder auf den Atem zu konzentrieren. Kehren die Gedanken und Gefühle wieder, versehen Sie diese mit einer Art Überbegriff, zum Beispiel „Sorgen der unnützen Art“, „Heißhunger“ oder „Angst“ und konzentrieren Sie sich wieder auf das Atmen. Nach drei Minuten öffnen Sie die Augen wieder und beenden die kurze Meditation.
  • Übung zwei: Kurz fokussieren
    Setzen Sie sich vor ein Objekt, zum Beispiel eine brennende Kerze oder ein Bild. Konzentrieren Sie sich nun bewusst nur auf dieses Bild oder die Kerzenflamme. Atmen Sie ein und aus und kehren Sie mit Ihrer Konzentration immer wieder auf das Objekt zurück. Wenn Gedanken und Gefühle aufkommen, registrieren Sie diese und kehren immer wieder zum Objekt zurück. Seien Sie nicht zu streng mit sich selbst, wenn Ihnen das nicht gelingt. Es ist normal, dass Gedanken abschweifen. Nach drei Minuten beenden Sie die Meditation.

Die beiden Übungen beschreiben Grundtechniken der Meditation, die dazu führen, dass es Menschen leichtfällt, auf sich selbst und die eigenen Empfindungen zu achten und die Konzentration zu steuern. Wer bewusster und mit mehr Freude Essen will, kann diese Fähigkeiten gut gebrauchen. Es hilft deshalb, wenn Sie eine dieser Übungen – genauso wie die Selbstbeobachtung – über die acht Wochen beibehalten und weiterführen.

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